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Gesellschaft zur Erhaltung der Raufußhühner
(Auer-, Birk- und Haselhuhn) e. V.

 

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Das Auerwild - Einfach schön aber schwer zu erhalten

Vorwort

 
   
 

So wie Reh, Hase und Fuchs gehörte das Auerwild zu den heimischen Tierarten in den Sauerländer Wäldern. Es gab genug Preisel- und Heidelbeeren, von denen sich die Tiere bevorzugt ernährten, und die Laubwälder mit ihrem dichten Unterholz boten dem Auerwild, insbesondere den Jungtieren, genügend Schutz.

In nahezu jeder Dorfgemeinde des Sauerlandes befanden sich vor 50 bis 100 Jahren in steilen Hanglagen, die landwirtschaftlich nicht zu nutzen waren, so genannte Ziegenweiden. Sie bestanden aus Heidel- und Blaubeerflächen. Das Auerwild und Birkwild hatte hier die besten Lebensbedingungen.

Doch bereits Anfang des 20. Jahrhunderts konnte man einen deutlichen Rückgang des Bestandes beobachten. Die Hauptgründe hierfür waren die Änderungen in der Forstwirtschaft. Als Folge der Abholzung alter Buchenwälder und Aufforstung der Kahl- und Huteflächen mit Fichten wurde der Wald dunkel und eintönig. Die vorher reichlich vorhandene Beerkrautdecke - insbesondere Wald- und Preiselbeere - verkümmerte und starb ab. In den dichten Fichtenbeständen fehlten Sonne und Nahrung für das Auerwild.

In den ersten Jahren nach dem 1. Weltkrieg war kurzzeitig eine Steigerung des Auerhuhnbestandes in Teilen des Sauerlandes zu beobachten. Auch hat günstiges Klima die Kükenaufzucht gefördert. Die Jäger konnten mehrere Hähne erbeuten. Waldbesitzer, die sich schon damals für das Auerwild interessierten, lichteten ihre Buchenbestände, um dieser Tierart wieder einen artgerechten Lebensraum zu bieten. Doch alle Versuche den Bestand wieder aufleben zu lassen, schlugen fehl.

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Obwohl das erwachsene Auerwild in der Lage ist, sich bei hohen Schneelagen ausschließlich von Knospen des Laub- und Nadelholzes zu ernähren, benötigt die Henne mit den Küken eine niedere Kraut- und Strauchflora. Hier finden die Jungtiere die notwendige Wärme und zugleich die für die ersten Lebenswochen notwendige Insektennahrung. Nach Rückgang der kleinbäuerlichen Landwirtschaft wurden diese Flächen in der Regel mit Fichten aufgeforstet. Die Heide- und Blaubeerenflächen wurden dadurch abgedunkelt und gingen dem Wild verloren. Die Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung hatte zu Anfang des Projekts den Standort der Hunau ausgesucht, weil es hier am Ende des vorigen Jahrhunderts die höchste Auerwilddichte des Landes gegeben hat und auch heute noch (zumindest punktuell) ausreichend geeigneter Lebensraum für das Auerwild vorhanden ist.

In den ersten Jahren wurden verhältnismäßig zahme, von der Hand aufgezogene Jungtiere ausgesetzt, in den letzten Jahren ausschließlich naturnah in großen Volieren aufgezogene, von Auerhennen ausgebrütete und geführte Tiere. Die zuerst ausgebrüteten Tiere hielten sich im näheren Bereich der Auswilderungsvolieren und zeigten kaum Neigung zu weitem Verstreichen. Bereits im dritten Versuchsjahr wurde ein Gelege gefunden, später auch wiederholt Küken beobachtet. Einige Hähne lebten nachweislich mehrere Jahre in freier Wildbahn. Kranke oder gar verhungerte Tiere konnten nicht beobachtet werden, ein Zeichen, dass ausreichend Nahrung vorhanden ist. Gelegentlich verunglückte Tiere zeigten einen guten Ernährungszustand. Allerdings wurden wiederholte Auerwildrisse und vom Habicht geschlagene Hennen gefunden. Einen deutlich schlechteren Verlauf nahm der Versuch in den letzten Jahren, als der in dem mit den naturnah aufgezogenen Jungtieren gearbeitet wurde. Diese waren nämlich deutlich scheuer und wilder, viele verstrichen bereits kurz nach Feilassung verhältnismäßig weit. So wurden einige in einer Entfernung bis zu 30 km weit vom Aussetzungsort gesehen.

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Man kann dann nicht erwarten, dass sich innerhalb weniger Jahre ein Erfolg einstellt, wie etwa bei Einbürgerungen mit Dam- oder Muffelwild, Uhu oder Kolkrabe. Bei Tierarten die sich mit einer Vielzahl natürlicher Feinde auseinanderzusetzten haben, wie dies für das Auerwild gilt, ist ein Wiedereinbürgerungsversuch bereits dann erfolgreich zu bewerten, wenn von den ausgesetzten Tieren 10 % das erste Jahr überleben. Dass sich hier keine höhere Überlebensrate ergibt wird verständlich wenn man bedenkt, dass die Verluste unter dem Nachwuchs bei fast allen heimischen Niederwildarten bereits bei 50 bis 80 % liegt. Um zu überprüfen, wie viel Stück Auerwild in den Revieren noch vorhanden sind, wurde 1993 bei den Revierinhabern des Hochsauerlandkreises eine Erhebung durchgeführt. Abgefragt wurde, in welchen Revieren 1992 und in den ersten drei Monaten des Jahres1993 Auerwild beobachtet wurde. Das Ergebnis entsprach den Erwartungen. 1992 wurde in 37 Revieren Auerwild beobachtet und im ersten Quartal 1993 in 23 Revieren. Wenngleich nicht jede mitgeteilte Beobachtung für das Vorkommen von Auerwild als Standwild steht, handelt es sich nicht nur um Einzelbeobachtungen. Die Meldungen der letzten Jahre über Auerwildbeobachtungen lassen den VEA einen Bestand schätzen, der sich im Hochsauerland bei 30 Stück bewegt.

Urige Landschaftsteile sind die Heimat des Auerwildes. Gut, dass es Menschen gibt, auch außerhalb von Nationalparken, die bei allem Wirtschaftsdenken einen Baum alt werden und vergehen lassen. 150 Jahre mag der Baum alt gewesen sein als er starb. Ebenso lange wird es dauern bis er zurückgeführt wird in den Kreis der Natur. Zwischenzeitlich haben unzählige Insekten und Pflanzen von ihm und seinem Vergehen gelebt. Nur wenige Menschen kennen noch einen solchen Märchenwald und haben sich daran erfreut.

Der Bürger schützt nur das, was er kennt. Nur dann ist er bereit, Einschränkungen in seinem Freizeitverhalten hinzunehmen. Hierzu muss es Erfahrungsvermittlung geben. Wildmeister Bertram ist gerne dazu bereit.

Der Hegering Essen - Rüttenscheid unterstützt schon seit Jahren das Wiedereinbürgerungsprojekt des Auerwildes im Rothaargebirge. Durch eine Spende hat der Hegering die Patenschaft für einen Auerhahn übernommen. Einige Hegeringmitglieder sind auch Mitglied im Verein zu Erhaltung des Auerwildes und unterstützen mit ihrem Beitrag die Arbeit dieses Vereins. Dieses Foto mit Wildmeister Dieter Bertram ( rechts im Bild ) entstand anlässlich eines Besuches des Hegeringes im Auerwildgebiet.

Möge unser Auerhahn lange eine glückliche Fährte
durch diese herrlichen Bergwälder ziehen.

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Der Weg ist weit vom wenige Tage alten Auerwildküken über den Junghahn bis dass der alte Platzhahn sein Fährtenbild durch den Bergwald des Rothaargebirges des Sauerlandes zieht. Das Schicksal des Auerwildes liegt in Menschenhand. Das Rothaargebirge im Sauerland ist in Nordrhein Westfalen das einzige Vorkommensgebiet des Auerwildes. Obwohl diese Wildart seit Jahrzehnten nicht mehr bejagt wird, ist der Bestand kurz vor dem Verlöschen. Mit einem hohen Aufwand an Energie bemühen sich die Mitglieder des Vereins zur Erhaltung des Auerwildes im Sauer-, Sieger- und Wittgensteinerland e.V., diese Wildart von der Intensivstation wieder in stabile Vorkommen zu überführen.

Wenn es möglicherweise nicht gelingt, wollen wir aber einmal unseren Kindern und Enkeln sagen - wenn sie sich im Computerzeitalter für die Natur interessieren sollten - dass wir für den Erhalt anspruchsvoller Wildtiere gearbeitet, auch gekämpft haben. Wir wollen ihnen nicht sagen, dass wir vor zu großen Aufgaben resigniert haben.

Neben dem Erhalt ursprünglicher Waldbiotope, -dem Auerhahnwald- gehört zu den Hegemaßnahmen eine intensive Bejagung der Beutegreife. Hierzu gehören der Hühnerhabicht, der Fuchs und der Marder. Für das Auerwildprojekt durfte der Habicht, der in NRW seit zwei Jahrzehnten eine ganzjährige Schonzeit genießt, mit Sondererlaubnis gefangen werden, was nunmehr untersagt ist und eine erhebliche Gefährdung des Projektes bedeutet. Intensiv werden dafür im Aussetzungsgebiet Fuchs und Marder bejagt, die bei explosionsartiger Vermehrung selbst Dörfer und Städte als Lebensraum besetzt haben.

Forstgatter aus Knotengeflecht sind für das Auerwild lebensgefährlich. Die Drähte werden nicht als Hindernis erkannt, beim Anstreichen ( Anfliegen ) kommt es zu tödlichen Verletzungen. Das Abräumen nicht mehr benötigter Zäune bedeutet nicht nur für die Auerhühner sondern für die gesamten Wildtiere Lebensschutz.

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Jagd ist in wenigen Freizeitstunden, auch nur zum Wochenende möglich. Eine spürbare, verantwortungsvolle Revierbetreuung und Hege ist nur durch professionellen Jagdschutz des Berufjägers, Forstmannes oder Jagdaufsehers möglich. Das gilt im besonderen Maße für das letzte Auerwildgebiet im Rothaargebirge von Nordrhein Westfalen.

Verein zur Erhaltung des Auerwildes im Sauer-, Sieger - und Wittgensteinerland e.V. (VEA)

Wenn Sie Fragen zu dem derzeitigem Stand der Wiedereinbürgerungsaktion haben oder den V.E.A. durch Ihre Mitgliedschaft oder durch eine Patenschaft für einen Auerhahn unterstützen wollen, erteilt ihnen der Geschäftsführer Wildmeister Dieter Bertram gerne Auskunft.
Seine Adresse lautet:

Wildmeister Dieter Bertram

Lorbach-Michael-Schumacherstr.16

53894 Mechernich

Tel. und Fax: 02484 ⁄ 911641

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